Meine Lieben,
lange ist es her, dass hier etwas online gegangen ist. Was in den letzten knapp drei Monaten passiert ist, welche Veränderungen anstehen und was mich so beschäftigt hat, schreibe ich heute mal etwas auf. Aktuell sitze ich im Regionalzug, laut Digitalanzeige ist es 21.34h und ich bin auf dem Weg nach Nürnberg, nach Hause. Ich sitze alleine im Großraumabteil, der perfekte Ort um ins Denken zu kommen.
Where is home?
Genau das hat mich in den letzten Monaten sehr beschäftigt. Wo bin ich zu Hause? Klar, aufgewachsen bin ich in Augsburg. Die Stadt die meistens im Schatten von München steht und eher für die Augsburger Puppenkiste und ihre Fußballmannschaft bekannt ist und nicht für die wunderschöne Altstadt, mit tollen Gebäuden oder ihre unglaubliche Vielseitigkeit. Doch nicht ohne Grund hat es mich vor über fünf Jahren nach Nürnberg verschlagen. Mein Studium war nicht der einzige Grund. Selbstverwirklichungstieb, unglückliche Männergeschichten und das Streben nach allem Neuen, waren einfach zu groß. Man könnte sagen, Augsburg und ich hatten eine Beziehungskriese. Wir konnten nicht ohne aber auch nicht miteinander. Die rosa Brille, die die gesamte Stadt mit all ihren Menschen, all den Dates und Partys in ein Schlaraffenland für einen 18-Jährigen verwandelt hat, hat plötzlich ihre Farbe verloren. Schwarz-Weiß-Grau und ich war raus.
Nun, fünf Jahre später, wohne ich in einer unglaublichen toll renovierten Altbauwohnung und habe den charmantesten, verständnisvollsten und gutaussehenden Freund, den ich mir hätte vorstellen können. Beruflich stehen zwar einige Veränderungen an (dazu unten mehr) aber im Großen und Ganzen habe ich all das, was ich mir vor fünf Jahren gewünscht habe. Meine Homebase ist nun Nürnberg.
Doch jedes Mal wenn ich Augsburg einen Besuch abstatte, fange ich an mich jedes Mal wieder etwas mehr in Augsburg zu verlieben. Die Häuser in der Altstadt bekommen ihre pastelligen Farben zurück und jedes Mal wenn ich mit dem klapprigen Fahrrad meiner Mutter in die Stadt radel um alte Freunde zu treffen, ist es als wäre ich wieder 18. Der Weg in die Stadt ist der gleiche geblieben. Aus meiner Straße abgebogen, am See den schlendernden Rentnern ausgewichen, die große Straße entlang, durch die Unterführung und den Berg hoch. Der Wind in den Haaren und Sonnenstrahlen auf der Haut.
Der Weg ist der gleiche geblieben, doch ich bin jemand anderes. Es fühlt sich wie zu Hause an, doch 150 km in Nürnberg warten auch ein zu Hause. I can’t help but wonder, gibt es für mich mehr als ein zu Hause? Ist zu Hause überhaupt ein Ort, oder ist es dort wo deine Familie und deine Liebe ist? Ich habe für mich noch keine Antwort gefunden, werde es vielleicht auch so schnell nicht.
Berufliche Veränderung
Das Kernthema der letzten Monate war zu 100% die Planung meiner beruflichen Zukunft. Anfang Juli war klar, dass ich mich nach einer neuen Stelle umschauen muss. Als Mann im sozialen Bereich, sollte das eigentlich kein großes Problem darstellen, doch manchmal gehen Pläne nicht auf und man muss auf Plan B & C zurückgreifen. Vielversprechende aber auch unglaublich komische und anstrengende Bewerbungsgespräche standen also an der Tagesordnung. Mit der Zeit legte sich meine Aufregung und ich konnte mich so präsentieren und verkaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Großer Tipp von mir: Sei dir bewusst was du Wert bist! Auch als Berufsanfänger, der nicht auf jahrelange Berufserfahrung zurückgreifen kann, muss man sich nicht als vollkommener Neuling verkaufen. Schlussendlich haben sich die „Strapazen“ der Jobsuche gelohnt und ich habe die Stelle bekommen die auf meiner Prioritätenliste auf Platz 1 stand. Das war der Beweis, dass positives, positives anzieht.
Social Media Detox
In den ersten drei Wochen im Juli habe ich Instagram von meinem iPhone gelöscht. Keine Bilder und Stories hochladen aber noch wichtiger, keine Bilder und Stories von Anderen konsumiert! Zu Beginn war es etwas schwer und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, mein Handy ohne Grund in der der Hand zu halten und nach der App zu wischen. Da wurde mir erst bewusst wie unterbewusst abhängig ich von Instagram bin. Mittlerweile lade ich wieder Bilder hoch, filme Stories und konsumiere auch wieder andere Accounts. Doch für mich gehörte nicht nur der Verzicht zum Social Media Detox, sondern auch das Aussortieren von unnötigen Accounts denen ich Folge. Ich wollte nur noch sehen, was mich inspiriert und nicht was die meisten Likes und Follower hat.
Vitamin Sea
Anfang August hatte ich die Möglichkeit meine Eltern in ihrem Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Irgendwie zieht mich das Meer wie magisch an. Meereswind, Sand und Wellen haben in mir einen ganzen Schwung an kreativen Gedanken und Ideen ausgelöst. Jetzt heißt es nur noch diese Ideen und Gedanken im Kopf zu behalten und umzusetzen. Genau daran arbeite ich gerade und bis jetzt lief es eigentlich ganz okay.
Ihr merkt, in den letzten Monaten haben sehr viele Gedanken in meinem Kopf gekreist und genau deshalb ist dieser Artikel auch etwas durchgewürfelt. Doch genau durch solche Posts bekomme ich etwas Struktur in dieses Gedankenkarussell. Ich hoffe ihr konntet aufspringen und habt euch in den ein oder anderen Gedanken wiedergefunden. Falls ihr nicht aufspringen konntet, am Rand steht und mit dem Kopf schüttelt, dann schaut doch bei einem meiner anderen Blogposts vorbei.
Danke fürs lesen!
xx Maximilian